Mehr Methoden für weniger Streit - Deutsche Stiftung Mediation auf 71. Deutschen Juristentag

Essen/München/Köln, 13.9.16 – Mit dem Ziel, Mediation als wirksames Konfliktlösungsverfahren bekannter zu machen, präsentiert sich die Deutsche Stiftung Mediation mit einem eigenen Messestand, Standnummer C16, auf dem 71. Deutschen Juristentag in der Essener Grugahalle.

Mediation als Ergänzung zu oder als Alternative für Rechtsverfahren ist nicht neu, die Nachfrage danach jedoch bislang eher gering. Genaue Gründe hierfür untersucht die Deutsche Stiftung Mediation im Rahmen des interdisziplinären Wissenschaftsprojekts „GANDALF“, das sich aus Spenden, Zuschüssen und den Mitgliedsbeiträgen des Fördervereins der Deutschen Stiftung Mediation e.V. finanziert.

In Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität Eichstätt Ingolstadt unter Federführung von Prof. Dr. Elisabeth Kals befragt die Stiftung von September bis Dezember 2016 per Online- Fragebogen Bürgerinnen und Bürger sowie Mediatoren, Richter, Rechtsanwälte und Rechtspfleger. In diesem ersten Modul geht es zunächst um die Ermittlung der psychologischen Sicht auf Mediation.

Die Umfrageergebnisse liegen voraussichtlich im kommenden Frühjahr vor und sind nicht nur für Mediatoren und Juristen sondern auch für die 2017 anstehende Evaluierung des Mediationsgesetzes bedeutsam. 

Das geplante zweite Umfragemodul analysiert im Anschluss die bislang geringe Nachfrage aus juristischer und ökonomischer Sicht.

„Mediation ist eine strukturierte Methode zur Konfliktlösung, die jedem frei zur Verfügung steht und situativ auch ergänzend oder unterstützend innerhalb von Rechtsstreitigkeiten sinnvoll sein kann!“ sagen Viktor Müller und Robert Glunz, Vorstände der Deutschen Stiftung Mediation. „Die Voraussetzung, um Mediation nachfragen und nutzen zu können, ist natürlich, dass das Verfahren auch weithin als effiziente und wirksame Methode bekannt ist. Auch und ganz besonders bei Anwälten.“

Denn jeder Konflikt ist zwar grundsätzlich justitiabel, aber nicht zwingend auch gerichtsgeeignet. In vielen Bereichen, insbesondere auch in der Wirtschaft, im arbeitsrechtlichen Umfeld, bei Nachbarschaftsstreitigkeiten, Schulkonflikten, Familien- und Erbstreitigkeiten scheuen Menschen aus verschiedenen Gründen . den Rechtsweg. Oder aber ein Anwalt möchte bei Gericht keine Klageabweisung wegen Nichtzulassung riskieren. In solchen Fällen kann Mediation die sinnvollere, effizientere und wirkungsvollere Alternative zum Rechtsweg sein.